Da wir auf einer polnischen Hochzeit eingeladen waren, dachten wir uns: Hey, wieso nicht gleich mal wieder ein Städtetrip drangehängt? Gesagt, getan. Somit ging es für uns in die polnische Hauptstadt Warschau. Wir wüssten nicht, ob wir Warschau als Städtereise gemacht hätten, wenn sich diese Gelegenheit nicht geboten hätte. Die Stadt ist nicht gerade für hübsche Sehenswürdigkeiten bekannt und daher hatten wir auch keine Erwartungen. Wir glauben, genau so sollte man in einen Citytrip nach Warschau reingehen, denn nur dann kann man so positiv wie wir überrascht werden!

Anreise

Folgende Möglichkeiten könnt ihr für die Anreise nach Warschau nutzen. Wir sind ab Frankfurt/Main mit Lufthansa geflogen. Über die Portale momondo.de oder skyscanner.de buchen wir beispielsweise oft Flüge oder suchen uns passende Verbindungen heraus.

  • Flughafen: Internationaler Flughafen Chopin-Warschau (ca. 11 Kilometer von der Innenstadt entfernt)
  • Fluggesellschaften: Lufthansa, LOT
  • Weitere Flughäfen ab DE: Düsseldorf mit LOT, München mit Lufthansa, LOT
  • Anreise vom Flughafen in die Innenstadt: Mit der Bahn

Warschau – Allgemeine Facts

Unsere Flüge: Frankfurt/Main nach Warschau mit Lufthansa 12:20 Uhr – 13:55 Uhr und zurück von Warschau nach Frankfurt/Main 14:40 Uhr – 16:25 Uhr

Unsere Unterkunft: Warsaw Downtown Hostel (Wilcza 33, Śródmieście, 00-544 Warschau), ca. 48 €  pro Nacht

Essen: Traditionell – Kette Zapiecek (z. B. Świętojańska 13, Warschau 00-266), Brauhaus – Podwale Kompania Piwna (Podwale 25, 00-261 Warszawa), Eis – Kette Lody (z. B. ul. Ludwika Narbutta 38, Warschau 02-541)

Währung: Polnische Zloty

Ankommen in Warschau

Vom Flughafen sind wir mit der Bahn in die Innenstadt zum Hauptbahnhof gefahren. Das Bahn- und Busnetz ist in Warschau sehr gut ausgebaut und man gelangt ohne Probleme von A nach B. Für die Fahrkarte zahlst du umgerechnet ca. 4€. Nun trennte uns auch nur noch ein kleiner Fußmarsch zu unserem Hostel, bevor der Citytrip losgehen konnte. (Klickt hier, wenn ihr einen 15 EUR Gutschein bei eurer nächsten Buchung bei Booking.com haben möchtet).

Warschau – Sightseeing Facts

  • Warschauer Altstadt
  • Warschauer Königsschloss
  • Schlossplatz
  • Lazienki-Park
  • Kulturpalast
  • Palastmuseum Wilanow
  • Frederic-Chopin-Museum
  • Altstadtmarkt
  • Sigismundssäule
  • Sächsischer Garten
  • Chopin-Denkmal
  • Barbakan Warschau
  • Grabmal des unbekannten Soldaten
  • Belvedere

Auf Los geht’s los..

Wie ihr von unseren zahlreichen Reisen schon wisst, laufen wir meist alles zu Fuß ab. Das ist auch in Warschau sehr gut möglich, denn die wichtigsten Spots sind relativ schnell zu erreichen. Ihr könnt aber natürlich auch die Straßenbahn oder den Bus nehmen, vor allem für weiter entfernte Ziele. Bedenkt hierbei jedoch, dass die Tickets abgestempelt werden müssen!

Nun aber – los geht’s! Der erste Eindruck von Warschau ist in einem Wort gesagt: Grau. Am Hauptbahnhof angekommen, erstreckt sich schon der Kulturpalast in die Höhe, zahlreiche Plattenbauten und Kommunismus soweit das Auge reicht – das ist die Stadt auf den ersten Blick. Doch wir können euch sagen: Der Schein trügt gewaltig!

Der Kulturpalast in Warschau
Der Kulturpalast in Warschau

Zuerst ging es für uns Richtung Warschauer Altstadt, die Stare Miasto. Im zweiten Weltkrieg wurde diese nämlich weitestgehend zerstört und anhand von Skizzen und Gemälden über Jahre hinweg wieder exakt nach- bzw. aufgebaut. Das muss sich mal einer vorstellen und deshalb wurde die Altstadt auch zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Dadurch wirst du automatisch in ein anderes Jahrhundert versetzt. Wir fanden die Straßen total schön und können euch nur einen Spaziergang durch die Altstadt empfehlen. In Mitten von kleinen Sträßchen, „alten“ Gebäuden und dem Warschauer Schloss mit Schlossplatz fühlt man sich direkt wohl.

Die Altstadt von Warschau
Die Aussicht auf die Warschauer Altstadt

Neben der Altstadt befindet sich nämlich direkt das Königsschloss – Zamek Krolewski – mit Schlossplatz und sieht schon bei Tag sehr schön aus. Du kannst es natürlich auch besuchen und dich von königlichem Reichtum beeindrucken lassen, den König Stanislaus II gelebt hat! Wir haben es allerdings, wie so oft, nicht besucht. Der Eintritt kostet ca. 6€ und in den Monaten Mai – September hat es größtenteils von 10-18 Uhr, von Oktober – April meist nur von 10-16 Uhr geöffnet. Leider kein Geheimtipp mehr, aber dennoch wunderschön beleuchtet ist das Königsschloss bei Dunkelheit. Hier müsst ihr unbedingt zum Fotos schießen herkommen!

das Warschauer Königsschloss bei Nacht
Das Königsschloss bei Nacht

Weiter könnt ihr noch zur mittelalterlichen Festungsanlage mit Stadttor – dem Barbakane -, welches die Altstadt abschließt, denn dahinter beginnt die sogenannte Neustadt, die Nowe Miasto. Wenn ihr danach ein kurzes Päuschen einlegen wollt, eignet sich der Warschauer Markplatz ganz besonders. Hier findet ihr sehr viele Cafés und Restaurants zum Verweilen, weshalb der Platz auch sehr beliebt ist.

Toreingang zur INnenstadt von Warschau
Durch die Stadtmauer gelangt man zur Altstadt

Das war schon ganz schön viel Programm für einen Tag, deshalb müsst ihr für Warschau definitiv mehrere Tage einplanen, es gibt, unserer Meinung nach, wirklich extrem viel zu sehen.

Am ersten Abend wollten wir direkt die polnische Traditionsspeise „Piroggi – oder auch Pierogi“ probieren und sind daher zu der bekannten Restaurantkette Zapicek gegangen, die euch unterwegs in der Stadt sicherlich mehrfach auffällt. Man muss dazu sagen, dass die polnische Küche schon sehr deftige Hausmannskost anbietet und für Vegetarier relativ ungeeignet ist. Jedenfalls habt ihr in diesem Restaurant eine Riesenauswahl an Pierogi, was gefüllte Teigtaschen sind und normalerweise mit körnigem Frischkäse und Kartoffeln gefüllt sind, aber mittlerweile in allen Variationen vorhanden sind. Wir haben daher einige verschiedene zum Probieren bestellt, das muss einfach sein! Wir fanden sie auch echt lecker und können es somit empfehlen, gibt es auch übrigens als süße Variante. Zahlen musst du dafür umgerechnet ca. 5€.

Danach wollten wir Warschau natürlich noch von oben sehen und entschieden uns für einen Besuch in der Panorama Bar, die sich im Mariott Hotel befindet. Von hier aus hat man einen super Blick über die Stadt und kann sich noch nebenbei einen Cocktail (ca. 10€) gönnen. Uns hat es gut gefallen und wir empfehlen die Bar daher, auch wenn man sich schon etwas schicker anziehen sollte. So ließen wir den Abend ausklingen, bevor wir zurück ins Hostel gingen.

Ein neuer Tag beginnt

Bereits bei Ankunft und bei der gestrigen Tour gesehen, widmeten wir uns nun endlich dem großen, bei den Polen eher unbeliebten, Gebäude – der Kulturpalast! Unbeliebt ist der Bau, da es ein Geschenk Stalins war und für die Polen als ein Zeichen von Unterdrückung steht. Schade eigentlich, denn bei Touristen ist der Kulturpalast hingegen sehr beliebt und man soll von oben (es gibt eine Aussichtsplattform in der 30. Etage) einen sehr schönen Blick über die Stadt haben, denn der Bau ist zudem noch immer das höchste Gebäude in ganz Polen!

Wir waren allerdings weder auf der Plattform noch im Gebäude und haben uns somit das Anstehen für Führung und Fahrstuhl mal wieder gespart, da wir ja bereits am Abend zuvor die Panoramaaussicht genossen und dafür auch den Kulturpalast in seiner Pracht gesehen hatten. Trotzdem kann man empfehlen, den Kulturpalast rundherum von außen zu besichtigen und auch hier nochmal das ein oder andere Foto zu schießen. 🙂

Da wir tolles Wetter hatten, machten wir uns auf den Weg Richtung Fluss. Wir waren echt vom Flussufer der Weichsel positiv überrascht. Überall befinden sich neue und moderne Beachbars, Restaurants oder gar Clubs. Wir liefen erstmal am Ufer lang, bevor wir uns dann an einer der Strandbars auf einen Drink im Liegestuhl niederließen! Richtig cool gemacht und daher echt lohnenswert um einfach zu chillen! Stattet also der Weichsel einen Besuch ab. Wir sind übrigens, wie immer, zu Fuß dort hingelangt. Ihr könnt aber auch ein Taxi nehmen, da die Infrastruktur in der Gegend leider noch etwas zu wünschen übrig lässt (Stand 2018).

Nachdem wir wieder zurück in der Stadt waren, ließen wir uns noch auf eine kleine Shopping-Tour ein, da sich unmittelbar in der Nähe des Hauptbahnhofs auch viele Geschäfte befinden. Wer also noch Zeit und Lust hat, kann sich hier richtig austoben.

Zudem schauten wir uns noch das „Grabmal des Unbekannten Soldaten“, was eine Grabstätte zum Gedenken an den Freiheitskampf Polens ist und somit nach dem ersten Weltkrieg für die gefallenen Soldaten errichtet wurde, an. Ihr findet es beim Pilsudski-Platz.

Statue der Soldaten in Warschau
Kriegerdenkmal an der Czerniakowska

Auf einem anderen Platz, dem Krasinski-Platz, schauten wir uns noch das „Denkmal des Warschauer Aufstandes“ an, welches für die Kämpfer des besagten Aufstandes erbaut wurde. Spontan kamen wir auch am Kriegerdenkmal an der Czerniakowska vorbei, glauben wir zumindest. Leider konnten wir im Nachhinein keine Infos mehr dazu finden, aber falls ihr vorbeikommt, es ist jedenfalls nicht zu übersehen! Die Denkmäler müsst ihr nicht zwingend anschauen, wir sind aber, mehr oder weniger, daran vorbeigekommen und haben uns dementsprechend dann auch etwas länger damit beschäftigt. Am Abend ging es dann wie immer nur noch essen, was trinken und ab ins Bett!

Für den letzten Tag haben wir uns den etwas außerhalb gelegenen Lazienki Park aufgehoben. Nach den Sehenswürdigkeiten und Gebäuden in der Stadt, wollten wir etwas mehr Natur und Grün, wofür sich der Park unglaublich gut eignet, denn er ist einfach riesig und richtig schön! Die Anlage ist wirklich sehr gepflegt. Du findest hier jedoch nicht nur Natur, sondern beispielsweise auch das Sommerschloss von König Stanislaus, die Orangerie und Seen. Man kann hier sehr viel Zeit verbringen, aber trotzdem fußläufig die wichtigsten Gebäude erreichen. Wir finden, es lohnt sich definitiv, wenn man aus dem Stadt-Trubel ausbrechen und einen schönen Spaziergang in der Natur machen möchte. Zudem werden hier öfter kostenlose Open-Air Konzerte veranstaltet, denen man in Ruhe lauschen kann.

Lazienki Park in Warschau
Tatjana mit Aussicht auf den Lazienki Park
Etwas außerhalb liegt der Lazienki Park

Überall in Warschau findet ihr Bars, Street-Food und Brauereien. Wir waren im Hoppiness und genehmigten uns am späten Abend noch ein Bierchen. Hier war es echt cool und man konnte noch schön draußen sitzen und somit nochmal den letzten Abend genießen. Wir würden euch das Hoppiness auch empfehlen, jedoch haben wir andere Bars leider nicht getestet, die bestimmt auch toll sind!

Fazit

Wir empfehlen Warschau als Städtereise definitiv! Die Stadt überrascht total, denn es gibt wirklich viel zu sehen. Es verbirgt sich überall in der Stadt Geschichte und die grünen Flächen und Parks laden zu einer unglaublichen Ruhe und zum Verweilen ein. Zudem kann man im Sommer an der Weichsel total schön sitzen und entspannen oder auch in einer der hippen Bars den Abend ausklingen lassen. Wir finden zwar, das Warschau auf den ersten Blick nicht gerade DIE Perle Europas ist, aber sich ein Besuch einfach nur sowas von lohnt! Vor allem, wenn ihr schon viele Städte bereist habt, wollt ihr sicherlich gerne auch mal „weniger touristische“ Orte entdecken – hier ist Warschau einfach perfekt geeignet.

Falls ihr noch mehr Zeit habt oder Städte lieber anhand von Touren, als auf eigene Faust erkundet, eignet sich hier eine Stadtführung perfekt. Dazu werden euch in Warschau total unterschiedliche Touren, von der klassischen Führung bis hin zu einer Wodkatour angeboten – denn der wird in Polen bekanntlich viel und gerne getrunken. 🙂

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